Wie läuft SoLawi bei uns?

In unserer Solidarischen Landwirtschaft (SoLawi) ernährt ein landwirtschaftlicher Familien- bzw. Hofbetrieb mehrere Privat-Haushalte, die eine verbindliche Kooperation mit diesem eingehen (Mitglieder). Unsere Mitglieder beziehen hochwertige, regionale und saisonale Lebensmittel, die transparent und solidarisch produziert werden. Die Landwirt*innen haben dafür Einkommenssicherheit, da die Mitglieder jährlich einen transparent berechneten Beitrag bezahlen – unabhängig von der Größe der Ernte oder Supermarktpreisen.

In unserer SoLawi werden nämlich keine einzelnen Produkte bestellt und bezahlt, sondern die Landwirtschaft im Allgemeinen. Wir teilen uns die Kosten für Saatgut, Löhne, Maschinen, etc., ebenso wie das Risiko für Ernteausfälle, mit dem Landwirt*innen normalerweise alleine dastehen. Ebenso teilen wir uns die Ernte, die das für uns gezogene Gemüse hervorbringt. Auch Überschüsse werden solidarisch geteilt: Fällt die Ernte üppig aus, so vergrößern sich auch die Ernteanteile der Mitglieder. Auf diese Weise sind die Landwirt*innen von vielen Zwängen des kapitalistischen Systems befreit, wodurch eine Landwirtschaft möglich wird, die durch die Beziehung zwischen den Mitgliedern und den Landwirt*innen geprägt ist.

Darüber hinaus wird nur angebaut, was gebraucht und gewünscht wird, da die Anbauplanung in Absprache mit den Mitgliedern der SoLawi gemacht wird. Geerntet und verbraucht wird auch das schief gewachsene Gemüse, was anderswo wegen seines Aussehens untergepflügt wird. So kann eine hohe Müllproduktion vermieden werden.

Solidarisch ist die SoLawi nicht nur gegenüber den Landwirt*innen, sondern auch innerhalb der Mitglieder. Bei einer jährlichen Biete-Runde werden die Mitgliederbeiträge solidarisch und anonym ermittelt (mehr Informationen dazu findet ihr unter: Die Biete-Runde). So soll allen Interessierten die Möglichkeit gegeben werden mitzumachen.

Die Verteilung der Lebensmittel erfolgt über Depots in der Stadt, welche von den Mitgliedern betrieben und verwaltet werden. Das Depot einer SoLawi ist neben dem Hof der Ort des sozialen Austauschs, an dem sich die Mitglieder begegnen und Lebensmittel im weitesten Sinne teilen können: Hier wird das frische Gemüse abgeholt, gemeinsame Einkochaktionen geplant und durchgeführt, sich über Bevorratung und Rezepte ausgetauscht, Gemüse nach Vorlieben und Notwendigkeiten geteilt und ein reges Miteinander gepflegt.

Weitere Vorteile der SoLawi:

  • Die Transportwege sind sehr gering.
  • Transparenz für die Mitglieder: sie wissen, wo und unter welchen Bedingungen das Gemüse angebaut wird und wie sich die Kosten für das Gemüse zusammensetzen
  • SoLawi ermöglicht kleinbäuerliche Strukturen, das heißt unter anderem auch kleinteilige und damit vielseitige landwirtschaftliche Produktion.
  • Die Menschen auf dem Hof können vielfältige Unterstützung durch den Personenkreis erhalten, der sich auf den Hof bezieht.
  • Weitere kapitalistische Zwänge und Nachteile fallen weg:
    • es gibt keinen Konkurrenzdruck zwischen Landwirt*innen
    • wenn eine wichtige Maschine überraschend repariert werden muss, werden die Kosten ebenfalls geteilt.

Lust bei unserer SoLawi mitzumachen? Dann lest gerne mehr über uns (unter „Das sind wir“) oder über die Möglichkeit bei uns mitzumachen (unter „Mitgliedschaft“).

Mehr Infos findet ihr über unsere Sammlung von Links:

Noch mehr Infos zu SoLawi in Deutschland finden sich beim Netzwerk für Solidarische Landwirtschaft e.V.: www.solidarische-landwirtschaft.de

Birkenhof Egelsbach: www.birkenhof-egelsbach.de

Andere mit dem Birkenhof kooperierende SoLawis:
SoLawi Darmstadt: www.solawi-darmstadt.de

Andere SoLawis in Frankfurt:
SoLawi maingrün (Oberrad): www.solawi-maingrün.de
SoLawi Luisenhof: www.solawi-luisenhof.com

Film über eine große SoLawi in Freiburg: „Die Strategie der krummen Gurken

Verzeichnis aktiver SoLawi-Gruppen: www.ernte-teilen.org